Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen kurz das Krankheitsbild Neurodermitis und die aktuellen Behandlungsstrategien erläutern. Dabei soll insbesondere der Stellenwert der Basistherapie zur langfristigen Gesundung der Haut deutlich werden.
Der kostenlose Ratgeber kann auch postalisch bei der DHA, Heilsbachstr. 32 in 53123 Bonn angefordert werden.
Schutz und Pflege trockener und empfindlicher Haut
Jedes Jahr erkranken in Deutschland 193.000 Menschen an Hautkrebs, 16.000 davon am Malignen Melanom. Mehr als 300.000 Menschen erkranken jährlich am hellen Hautkrebs, der damit zu den häufigsten Krebserkrankungen zählt. Als Hauptrisikofaktor zählt ultraviolette Strahlung aus natürlichen (Sonne) und künstlichen (Solarium) Quellen. Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Doch auch wenn es nicht zum Sonnenbrand kommt, kann die Haut durch ein Übermaß an UV-Strahlung langfristig Schaden nehmen.
Besonders gefährdet sind hellhäutige Menschen, aber auch Menschen mit dunklerem Teint sollten sich vor der Sonne schützen.
Erwachsene werden in die folgenden Hauttypen eingeteilt:
Hauttyp 1 | sehr helle und empfindliche Haut, helle Augen, rotblondes Haar, Sommersprossen | keine Bräunung, rasch Sonnenbrand |
Hauttyp 2 | helle und empfindliche Haut, helles Haar, oftmals Sommersprossen | langsame Bräunung, oft Sonnenbrand |
Hauttyp 3 | mittelhelle Haut, braunes Haar, helle oder dunkle Augen | langsame Bräunung, manchmal Sonnenbrand |
Hauttyp 4 | dunklerer Teint, wenig empfindlich, dunkelbraunes oder schwarzes Haar, dunkle Augen | schnelle und intensive Bräunung, selten Sonnenbrand |
Hauttyp 5 | dunkle, wenig empfindliche Haut, schwarzes Haar, dunkle Augen | selten Sonnenbrand |
Hauttyp 6 | schwarze, wenig empfindliche Haut, schwarzes Haar, dunkle oder schwarze Augen | sehr selten Sonnenbrand |
Kinder teilt man nicht in Risikogruppen ein. Sie sind alle gleichermaßen gefährdet, da die Eigenschutzmechanismen ihrer Haut noch nicht vollständig ausgereift sind.
Kinderhaut ist noch wenig pigmentiert und auch die sogenannte Lichtschwiele, eine natürliche Verdickung der äußersten Hautschicht, die durch vermehrte UV-B-Strahlung entsteht, ist noch nicht entwickelt. Deshalb können die UV-Strahlen nahezu ungehindert einwirken und das Zellgewebe schädigen. Erste Warnzeichen sind leichte Hautrötungen, der Beginn eines Sonnenbrands. Der heilt zwar, ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen, nach ein paar Tagen wieder ab, der Schaden tief in der Haut aber bleibt und macht sich erst Jahre später bemerkbar. Nicht nur, dass der Alterungsprozess der Haut beschleunigt ist, sie an Elastizität verliert und Falten zeigt, sondern – was noch schwerer wiegt – das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, ist beträchtlich erhöht.
Sorgen Sie deshalb unbedingt für ausreichenden Sonnenschutz, damit Sie und Ihr Kind keinen Sonnenbrand erleiden:
Durch den bloßen Augenschein lässt sich nicht beurteilen, wie gut ein textiles Material vor schädlicher UV-Strahlung schützt. Die führenden europäischen Anbieter lassen ihre Produkte nach dem UV-Standard 801 von neutralen Prüfinstituten unter Gebrauchsbedingungen untersuchen. Auf diese Weise ist eine realistische Beurteilung der UV-Schutzwirkung eines Textilprodukts möglich, die als UV Protection Factor auf dem Label ausgewiesen wird.
Sonnenschutzmittel enthalten Substanzen, die die Wirkung der UV-Strahlung abschwächen. Man unterscheidet dabei zwischen chemischen (organischen) und physikalischen (mineralischen) Lichtschutzfiltern. In der Verordnung über kosmetische Mittel sind alle in Deutschland als gesundheitlich unbedenklich eingestuften zugelassenen UV-Filter aufgelistet.¹
Chemische Filter sind organische Verbindungen, die in der Lage sind, UV-Strahlung aufzunehmen und in andere Energieformen (z. B. Wärme) umzuwandeln. Je nach Zusammensetzung werden sowohl UV-B- als auch UV-A-Strahlen absorbiert. Wenn die Filtersubstanzen nach einigen Stunden "verbraucht" sind, verlieren die Sonnenschutzmittel ihre Wirksamkeit, d. h., es muss regelmäßig nachgecremt werden. Bei empfindlichen Menschen können die Abbauprodukte, die durch die Reaktion der Strahlung mit den Filtersubstanzen entstehen, allergische Reaktionen auslösen. In diesem Fall sind Sonnenschutzmittel mit rein physikalischen Filtern zu bevorzugen.
Physikalischer Lichtschutz beruht auf dem Prinzip der Reflexion. Den Sonnenschutzmitteln sind Partikel der Pigmente Titandioxid oder Zinkoxid beigefügt, die dafür sorgen, dass die Strahlen reflektiert oder gestreut werden und gar nicht erst in tiefere Hautschichten eindringen. Bei entsprechender Schichtdicke lässt sich so die UV-Strahlung nahezu komplett abblocken. Der Nachteil: Die Creme hinterlässt einen weißen Film auf der Haut. Um diesen "Weißeffekt" zu minimieren, werden winzig kleine sogenannte Nanopartikel verwendet. In vielen Bereichen gilt der Einsatz von Nanopartikeln als problematisch, weil man noch zu wenig über ihre Wirkung im menschlichen Organismus weiß. Die Verwendung von Nanopartikeln in Sonnenschutzmitteln wird vom Bundesamt für Risikobewertung für gesunde Haut als unbedenklich eingestuft, da die Partikel in den oberen Hautschichten verbleiben und nicht in den Organismus gelangen. Grundlage hierfür ist das Ergebnis des EU-weiten Studienprojektes NanoDerm mit 15 europäischen Forschungspartnern. Unter der Leitung der Universität Leipzig wurden Titandioxid und Zinkoxid in Nanoform untersucht².
Ob diese Ergebnisse auch auf die vorgeschädigte Haut übertragbar sind, etwa bei Neurodermitis, ist noch Gegenstand von Untersuchungen. Um sicherzugehen, sollten Menschen mit Hautläsionen und barrieregeschädigter Haut darauf achten, dass Titandioxid bzw. Zinkoxid in beschichteter Form vorliegen und so die Gefahr allergischer Reaktionen minimiert ist. Die Beschichtung von Zinkoxid-Nanopartikeln mit Silizium- oder Aluminiumoxid hat außerdem den Vorteil, dass sich die Nanopartikel zu größeren Aggregaten zusammenballen, die nicht in die unteren Hautschichten eindringen können³.
¹ https://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/kosmetikv/gesamt.pdf. Aktuelle Ergänzungen unter https://www.juris.de/jportal/purl/gesetze/KosmetikV_!_3b.
² https://www.nano-sicherheit.de/dynasite.cfm?dsmid=10912
³ Stellungnahme Nr. 037/2010 des Bundesamtes für Risikobewertung BfR vom 18. Juni 2010
Weitere Informationen unter https://www.unserehaut.de