Mit unserer Broschüre möchten wir Ihnen erklären, worauf es bei einer Allergie vorbeugenden Ernährung ankommt und worauf Sie achten sollten, insbesondere, wenn in Ihrer Familie bereits gehäuft Allergien auftreten. Wir hoffen, dass wir mit unseren Empfehlungen dazu beitragen können, dass Ihrem Kind eine Allergiekarriere erspart bleibt und es gesund und unbeschwert aufwachsen kann.
Die Zahl der Kinder, die bereits im Säuglings- und Kleinkindalter unter Nahrungsmittelintoleranzen und -allergien leiden, ist erstaunlich hoch. Studien weisen darauf hin, dass etwa zwei bis drei Prozent aller Säuglinge im ersten Lebensjahr an einer Kuhmilcheiweißallergie erkranken. Diese Kinder reagieren auf Milch und Milchprodukte mit Erbrechen und Durchfall, Hautekzemen oder Juckreiz. Bei einigen neurodermitiskranken Kindern können Nahrungseiweiße für einen heftigen Krankheitsschub verantwortlich sein.
Wenn sich der Verdacht einer Nahrungsmittelallergie bestätigt oder eine schwere, nahrungsmittelabhängige Neurodermitis diagnostiziert worden ist, sind in Absprache mit dem Arzt gezielte diätetische Maßnahmen notwendig. Eine solche Diät muss sowohl eine drohende Schädigung der Darmschleimhaut und damit verbundene Folgeerkrankungen abwenden als auch ernährungsbedingte Entwicklungsstörungen verhindern. Die zur Allergievorbeugung konzipierten HA-Nahrungen sind für die Ernährung dieser Patienten nicht geeignet. Ebenso wenig sind Säuglingsnahrungen auf Sojabasis uneingeschränkt zu empfehlen, da etwa ein Viertel der Betroffenen auch auf das Sojaeiweiß reagiert.
Bei bestehender Kuhmilcheiweißunverträglichkeit muss auf spezielle, leicht verdauliche und hochgradig allergenreduzierte Säuglingsnahrungen ausgewichen werden. Bewährt hat sich hier Spezialnahrung auf Basis eines extensiven Hydrolysats. Bei der hochgradigen Hydrolyse werden die Molkeeiweiße sehr stark aufgespalten, anschließend ultrafiltriert und hitzebehandelt, so dass sie leichter verdaulich sind und in der Regel kein allergenes Potenzial mehr besitzen. Diese therapeutische Hydrolysatnahrung (zum Beispiel Althéra, Nutramigen) ist in Apotheken erhältlich. Häufig kann nach mehreren Wochen ausschließlicher Hydrolysatnahrung, wenn ein Provokationstest zu keiner allergischen Reaktion geführt hat, unter strenger ärztlicher Überwachung der Versuch einer Nahrungsumstellung auf moderates Hydrolysat gestartet werden.
Angepasst an Alter und Ernährungsbedürfnisse des Säuglings baut sich das Stufensystem der Säuglingsnahrung auf:
für allergiegefährdete
Kinder |
für Kinder ohne
Allergierisiko |
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von Geburt an | HA Start PRE-Anfangsnahrung (mit natürlichen Bifidus BL, LC-PUFA) |
Start PRE-Anfangsmilch (mit natürlichen Bifidus BL, LC-PUFA) |
von Geburt an | HA 1-Anfangsnahrung (mit natürlichen Bifidus BL, LC-PUFA) |
Anfangsmilch 1 (mit natürlichen Bifidus BL, LC-PUFA) |
für Kinder mit Allergie
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für Kinder ohne Allergie
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nach dem 6. Monat | HA 2-Folgenahrung (mit natürlichen Bifidus BL, LC-PUFA) |
Folgemilch 2 (mit natürlichen Bifidus BL, LC-PUFA) |
ab dem 10. Monat | HA 3-Folgenahrung (mit natürlichen Bifidus BL, LC-PUFA) |
Folgemilch 3 (mit natürlichen Bifidus BL, LC-PUFA) |